Ein Randonneur entsteht (Teil 1) - die Idee

Ein Reiserad soll es werden, nicht ein beliebiges Modell aus dem Katalog, sondern mein Reiserad. 
René Herse aus der Sammlung Embacher 

Wer Erfahrung mit Radreisen hat kennt das gut: mit der Zeit lernt man, was sich auf den Radreisen bewährt und was nicht. So individuell wie die Art zu reisen wird mit der Zeit auch die Vorstellung, wie das ideale Reiserad aussehen soll. Mir waren v.a. folgende Dinge wichtig:
  • Klassische Rahmenform, ein "richtiger" Randonneur, Stahlrahmen auf Mass gefertigt - da ich die klassische Rahmenform bei Reiserädern bevorzuge und es ein spezielles Rad werden soll.
     
  • Muffenbauweise, Muffen poliert - auch hier geht es mir v.a. um die Erscheinung des Randonneurs. Der Rahmen soll an die Tradition der Randonneure anknüpfen.
     
  • Kabelführung innerhalb der Rohre, auch für Licht vorn und hinten - eine Option, die zwar aus praktischen Gründen nicht immer optimal ist, mir jedoch optisch enorm gut gefällt. Mit innenliegende Kabelführungen wird der Randonneur sehr aufgeräumt aussehen.
     
  • Tretlagerhöhe und Überhöhung gegenüber meinen Rennrädern etwas reduziert - gegenüber den Rennrädern eine etwas gemässigte Sitzposition, so dass ich gut mit etwas Gepäck unterwegs sein kann. Die Geometrie soll aber sportlich bleiben.
     
  • Gepäckträger vorn und hinten - natürlich, irgendwo soll das Gepäck ja hinkommen.
     
  • Vorbereitet für Schutzbleche - auch das ist für mich selbstverständlich.
     
  • Kettenhänger - ein Detail, welches ich schätzen gelernt habe. Eigentlich schade, dass das heute an vielen Rahmen fehlt.
     
  • Canti-Bremsen - das war eine schwere Entscheidung für mich, letztlich habe ich mich doch für die Cantilever und gegen Scheibenbremsen entschieden.
     
  • Stahlgabel, gerade Gabelscheiden - auch das eine schwere Entscheidung, letztlich habe ich mich aus optischen Gründen so entschieden...
     
  • Vorbau mit verdeckter, muffenloser Gabelschaftklemmung - wenn schon ein Massrahmen, dann gleich richtig mit passendem Vorbau.
     
  • Nasslackierung - wegen der vielfältigen Auswahl an Farbvarianten bevorzuge ich Nasslackierungen.
Ausgerüstet mit Papier und Farbstiften (und hin und wieder einem Glässchen Wein) habe ich die verschiedensten Details skizziert und verfeinert. Viele Ideen habe ich im Verlauf der Zeit verworfen und später doch wieder aufgenommen. 


So sind nach vielen vergnügten Stunden die Eckwerte und Entwürfe meines zukünftigen Rades entstanden. Es wird ein klassischer Randonneur mit modernen Elementen sein: klassisch sind Rahmenform und die Muffenbauweise, modern wirken die schlanken Gepäckträger und die gerade Gabel. 



Seit einiger Zeit ist nun ein Rahmenbauer daran, meinen Randonneur zu bauen. Wenn alles klappt, so werde ich im Verlauf der kommenden Monate den Aufbau starten können. Fortsetzung folgt.


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